Meer, Berge, Kultur, Natur und Kulinarisches bei Sommerwetter konnten die 38 Basilikata-Reisenden genießen, die mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft (DIG) Mittelhessen e.V. vom 28. September bis zum 5. Oktober 2019 diese unbekannte und vielfältige süditalienische Region mit der europäischen Kulturhauptstadt 2019 Matera (https://www.matera-basilicata2019.it/it/) besichtigten.
Bei 30 Grad und herrlichem Sonnenschein hatten die Gäste am ersten Tag die Gelegenheit, einen freien Vormittag am Strand oder am Pool zu verbringen, bevor sie die ehemalige griechische Kolonie Metapont mit dem Archäologischen Museum und der Tempelanlage der Palatinischen Tafeln bei malerischem Sonnenuntergang erkundeten. Das Gebiet um Policoro am Ionischen Meer, das der Ausgangspunkt der Exkursionen war, gehörte nämlich zur Magna Graecia und weist geschichtlich bedeutende Zeugnisse des griechischen Erbes auf.
Auch die Natur ist ein besonderes Merkmal der Gegend. In Policoro Herakleia befindet sich eine WWF-Oase mit Naturpark mit verschiedenen Biotopen; dort wird auch ein Projekt zur Rettung der Meeresschildkröten durchgeführt, die durch Fischernetze und Plastikteile bei Futteraufnahme verletzt werden. Die deutsch-italienische Gruppe besichtigte die WWF-Stelle und wurde über die örtliche Flora und Fauna sowie über die Tätigkeiten vor Ort aufgeklärt. Mit einem Spaziergang oder einer Mountainbike-Fahrt in Begleitung einer Biologin durch den Naturpark konnten sich die Gäste ein konkretes Bild von Fauna und Flora machen.
Der Höhepunkt der Studienreise war die europäische Kulturhauptstadt 2019 Matera. Matera ist als Höhlenstadt bekannt und wurde erst in den letzten 40 Jahren aufgewertet. Noch in den Fünfziger und Sechziger Jahren lebten die Einwohner in Höhlenwohnungen ohne Strom und Wasser, teilweise zusammen mit ihren Tieren. Es ist sehr faszinierend, diese ‚Grottenhäuser‘ zu besichtigen und Alltagsgegenstände zu sehen, um sich die Lebensbedingungen des damaligen Matera vorzustellen. Nach einer Führung und einem typischen Mittagessen in einem Höhlenrestaurant mit Blick auf die „Sassi“ und historischem Keller war noch genügend Zeit, um die Höhlenstadt auf eigener Faust zu entdecken und Ausstellungen im Rahmen der Veranstaltungen zur Kulturhauptstadt 2019 – beispielsweise mit Werken von Salvador Dalì – zu besuchen.
Die Basilikata bietet eine spannend bizarre Landschaft, die mit Meer aber auch mit Bergen begeistert. Die DIG-Gruppe fuhr ins Landesinnere und bewunderte die weiße Stadt Pisticci und das mittelalterliche Bergdorf Castelmezzano mit einem herrlichen Blick auf die Lukaner Dolomiten. Bei Pisticci wurde auch die Fabrik des weltbekannten Kräuterlikörs Amaro Lucano mit Betriebsmuseum besichtigt und eine Degustation genossen. Ein weiterer Tagesausflug führte zur Tyrrhenischen Küste bei Maratea. Die Fahrt sowie die Besichtigung der Statue des Erlösers auf dem Monte San Biagio beschenkte die Gäste mit einem atemberaubenden Panorama.
Als Abschluss der Reise verließ die Gruppe die Basilikata am letzten Tag, um sich in die süditalienische Metropole Neapel zu begeben, die letzte Etappe der Reise. Mitten in der quirligen Altstadt machte die Gruppe einen Abstecher mit Mittagessen in die historische Pizzeria Brandi, wo 1889 das Originalrezept der ‚Pizza Margherita‘ mit den italienischen Nationalfarben erfunden wurde. Nach einer spontanen Tanz- und Gesangseinlage mit den gastfreundlichen Neapolitanern ging es guter Laune weiter in das historische Herz der Stadt mit dem Weihnachtskrippenviertel, der Einkaufsstraße Via Toledo, dem Spanischen Viertel sowie dem Kloster Santa Chiara mit beeindruckenden Majolika. Den letzten Abend verbrachten die Gäste bei malerischem Sonnenuntergang mit Blick auf Capri, leckerem Menü und neapolitanischer bzw. italienischer Musik in Herculaneum in zwei benachbarten Hotels mit besonderem Charme, bevor sie morgens, voller Erinnerungen und positiver Erfahrungen, nach Deutschland zurückflogen.