Von Barbara Yeo-Emde
Heutzutage könnte man ganz leicht den falschen Eindruck bekommen, dass es nur Streit und Unzufriedenheit in unserer Welt gibt. Die Veranstaltung der „Deutsch-Englische Gesellschaft Gießen e.V.“ (DEG) am 10. April zur Feier des 60-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit Winchester, England, hat dies ganz deutlich widerlegt. Herzliche Freundlichkeit und tiefe Dankbarkeit waren absolut spürbar. Mehrere Nationalitäten mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen haben mit großer Freude an dieser Feier teilgenommen.
Für dieses besondere Ereignis ist die Winchester Bürgermeisterin Vivian Achwal (die 822. Person, die dieses Amt innehat) mit ihrem Mann Sudhakar Achwal nach Gießen gekommen. Nach vier Tagen Austausch zwischen den Gästen aus England, der DEG und einer offiziellen Delegation der Stadt Gießen fand als Abschluss ein Empfang in der jüdischen Gemeinde statt, wozu die DIG eingeladen wurde. Barbara Yeo-Emde vertrat die DIG in ihrer Funktion als zweite Schriftführerin und berichtete dem 1. Vorsitzenden der DEG, Lawrence Dönges Amiss-Amiss von einer Spende der DIG.
Die Spende folgte einem Aufruf der DEG, die Anschaffung einer Statue in Winchester finanziell zu unterstützen, um ein Zeichen für die langjährige Partnerschaft zu setzten. Das Denkmal zeigt Licoricia von Winchester, eine in England historisch wichtige Person, die eine bemerkenswerte jüdische Kauffrau des 13 Jahrhunderts war. Dadurch sieht man, dass die Verbindung mit der jüdischen Gemeinde kein Zufall ist.
Mehr denn je sind Städtepartnerschaften äußerst wichtig. Wie Herr Dönges in seiner Eröffnungsrede sagte, „Freunde führen keine Kriege gegen einander“. Deswegen wird die DIG bald ihren Beitrag zur deutsch-italienischen Verständigung leisten mit einer Reise nach Ferrara, der italienischen Partnerstadt Gießens. Evviva il gemellaggio!